Dienstag, 10. Oktober 2023

Experimental Horror Film Night

Das Institut, Zürich
theinstitute.ch/programm

21:30

La Pampa, Chris Pitsiokos (Altsaxophon), Jasper Stadhouders (Gitarre), Violeta García (Cello), Tizia Zimmermann (Akkordeon)

Experimentelle Variationen des Grauens

Vom Alten Testament über Edgar Allen Poe und utopischen Visionen, die in reinen Horror umschlagen, bis hin zu altem Filmmaterial, das als Found Footage neu bearbeitet und zu neuem Leben erweckt wird: Die Stoffe und Motive, auf welchen die vorliegenden mit dem Grauen in seinen vielfältigen Variationen spielenden Filme aufbauen, sind breit gestreut. Was alle diese Filme vereint, ist die fokussierte Konzentration auf ihre formale Beschaffenheit und in der Folge die Intention auf das Medium Film selbst. Die Wahlverwandschaft dieser US-Amerikaner zu den französischen Surrealisten wird insbesondere beim frühen Film von Orson Welles offensichtlich, einer Ehrerbietung an Luis Buñuel und Jean Cocteau. Schliesslich aber auch bei Joseph Cornells Film, der zwischen Hommage und Obsession oszillierend, die Gesten, die Mimik und die Körperhaltung von Rose Hobart destilliert, der Heldin des exotischen Hollywood-Dramas «East of Borneo», und sie befreit von den Lasten des Klischees, der Stereotypisierung und des erzählerischen Geschwätzes.

Vertont werden diese ausgesuchten Filmperlen vom neuen Ensemble La Pampa mit Tizia Zimmermann (acc), Chris Pitsiokos (as), Violeta García (vcl) und Jasper Stadhouders (g). Die Musiker aus drei verschiedenen Kontinenten und vier verschiedenen Ländern haben eine musikalische Sprache entwickelt, die zugleich organisch und unerwartet ist. Während sie ihre jeweils eigene Individualität in der Musik zum Ausdruck bringen, erweckt ihre gemeinsame Musik den Eindruck, als sei sie in den Köpfen der anderen und würde gemeinsam schnelle Übergänge und überraschende Wendungen beschliessen.