Donnerstag, 17. Januar 2013

Weiblichkeit im Stummfilm

Villa Sträuli, Winterthur
www.villastraeuli.ch

20:15

Aurora Nealand (Sopransaxophon, Akkordeon, Stimme), Moose Jackson (Stimme), Rob Cambre (Gitarre), Justin Peake (Schlagzeug), Simon Berz (DIY-Instrumente, Schlagzeug)

New Orleans Soirée: Liquid Land

Wer New Orleans hört, denkt an den Wirbelsturm Katrina oder an Mardi Gras. Der Musiker Simon Berz und die Filmemacherin Michelle Ettlin haben eine andere Seite der angeschlagenen Musikstadt kennengelernt und bringen mit ihrem Projekt «Liquid Land» vier Musiker sowie eine Köchin aus New Orleans nach Europa. Ein Dokumentarfilm über die lebendige Improvisationsszene in New Orleans, kreolische Spezialitäten und eine Live-Stummfilmvertonung laden ein, die Stadt am Mississippi-Delta neu kennenzulernen.

Improvisierte Musik in New Orleans

Ausgangslage für Michelle Ettlins Dokumentarfilm «Liquid Land» ist das Kunstprojekt 10x10=>11, in dem der Schweizer Schlagzeuger Simon Berz und der holländische Klangkünstler Kaspar König Instrumente aus Abfall bauten und an zehn Abenden gemeinsam mit lokalen Musikern Konzerte in der Geburtsstadt des Jazz veranstalteten. Konzertaufnahmen und Aussagen der Musiker werden mit Impressionen der Strassen, Rituale und Feste verwoben und fügen sich zu einem atmosphärischen Portrait von New Orleans zusammen.

Kulinarisches Intermezzo im Restaurant

Miz Mockingbird ist Radiomacherin und sitzt jeweils montagnachts in den Studios des beliebten Lokalradios WWOZ. Ihre Sendung hat Fans auf der ganzen Welt. Daneben kocht sie traditionelle Südstaatengerichte in einem der besten Restaurants der Stadt. Oder eben erstmals auch in Winterthur anlässlich der «Liquid Land»-Tournee.

Stummfilm mit Live-Vertonung

Als Greta Garbo im Alter von 20 Jahren mit ihrem Mentor, dem schwedischen Regisseur Mauritz Stiller den Sprung von Europa nach Hollywood wagte, war kaum abzusehen, dass sie in wenigen Jahren den Beinamen die Göttliche erhalten würde. Bevor ihr als John Gilberts Gegenüber mit «Flesh and the Devil» (1927) der Durchbruch als Star gelang, war sie bereits von ihrem ersten amerikanischen Film an auf tragische Frauenrollen festgelegt. In «Torrent» (1926) wandelt sie sich vom keuschen Mauerblümchen aus der spanischen Provinz zur gefeierten, verruchten und von der Liebe enttäuschten Primadonna La Brunna. Die Rolle legte das grosse Potential der traurigen Schönheit offen zutage und war Wasser auf die Mühlen des Star Systems.

Vertont wird der Stummfilm von fünf Musikern aus New Orleans und Zürich, die im Dokumentarfilm «Liquid Land» zu sehen sind, sowie zwei Mitmusikern aus der Schweiz: Aurora Nealand (Akkordeon, Saxophon, Gesang), Moose Jackson (Spoken Word), Rob Cambre (Gitarre), Justin Peake (Schlagzeug, Elektronik) und Simon Berz (Schlagzeug, Elektronik).